Fit für die Börse
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Starte durch und habe keine Angst
Geschichte
Wo die erste Börse der Welt tatsächlich stand, ist umstritten. Brügge und Antwerpen, aber auch Amsterdam kommen immer wieder vor. Eindeutig ist hingegen die Herkunft des Begriffs. Er geht auf die aus Brügge stammende Kaufmannsfamilie Van Der Beurse zurück, deren Familienwappen drei Geldbeutel schmückten. Im Haus dieser Familie in Antwerpen fanden regelmäßig Geschäftsessen und andere Treffen statt. Mit der Zeit wurde das niederländische Wort „beurse“ vom Haus auf die Treffen selbst übertragen und wurde später auch in anderen europäischen Sprachen übernommen.
Aktionäre
Viele haben Angst vor der Börse. Sie haben das Gefühl man muss dafür Experte sein oder sie denken, dass nur reiche Menschen investieren. Dies stimmt jedoch nicht. Die Schweiz ist im Ranking der Aktionären an der Börse ganz schlecht vertreten 🙁 Auch unser Nachbarland Deutschland ergeht es nicht besser. Das heisst es wird schleunigst Zeit dies zu ändern!
- 56 % USA
- 55 % Ausstralien
- 37 % Kanada
- 21 % Norwegen
- 20 % Schweiz
- 19 % Schweden
- 16 % Deutschland
Warum sollte man nun Aktien kaufen? Es gibt ja starke Schwankungen = Verluste. Falsch. über Jahre hinweg ist die Börse immer aufwärts gegangen.
„Wenn du bei einem Abwärtstrend die Nerven behältst, wirst du danach mit Rendite belohnt.“
Hier siehst du die Entwicklung des SMI seit 1988. Was fällt dir auf? Über den gesamten Zeitraum betrachtet ist der SMI immer gewachsen. Zwischendurch gab es zwar Rückschläge, aber diese hatten sich immer wieder erholt.
In den letzten 9 Jahre hat sich der SMI weiterhin gut entwickelt. Auch hier ist der Kurs stetig gestiegen.
Das Gleiche gilt dann auch für die Dax-Entwicklung. Seit 1988 ist er stetig gestiegen.
Auch im DAX verbesserte sich der Kurs in den letzten 9 Jahren stetig. Hast du nun immer noch einen Grund warum du nicht investieren solltest? Falls nicht kannst du gerne weiterlesen. Ansonsten kann ich dir auch nicht weiterhelfen.
Grundprinzip
Grundsätzlich ist die Börse eine Tauschplattform für Investoren. Hier treffen sich Käufer und Verkäufer. Es braucht immer beide, damit ein Tausch stattfindet. Man kann sich da auch ein Wochenmarkt vorstellen. Der Gemüsebauer verkauft seinen Kunden Gemüse. Sie zahlen dafür mit Geld. Anstatt jedoch Waren zu kaufen oder verkaufen, werden hier Wertpapiere gehandelt. Die Börse wird von einer Börsenaufsicht geregelt. Die Preise werden an der Börse mit Kursen bezeichnet, die sich im Sekundentakt ändern können.
Beispielsweise willst du eine Aktie, ETF oder andere Wertpapiere kaufen. Nun erteilst du in deinem Broker (Online oder Hausbank) den Auftrag eine Aktie zu kaufen. Der Broker übernimmt nun den Kauf gegen eine Gebühr (Ordergebühr). Nun besitzt du deine erste Aktie. Wenn der Kurs steigt, kannst du deinem Broker den Auftrag erteilen deine Aktie zu verkaufen. Wiederum handelt dein Broker gegen eine Gebühr und du erhälst Geld zurück. Wenn du den richtigen Zeitpunkt gewählt hast, in der deine Aktie höher war als beim Einkauf (inkl. Gebühren), machst du Gewinn. Wenn das nicht der Fall ist, machst du Verlust.
Verkaufen – Einkaufen = Gewinn oder Verlust
5000 – 4000 1000
4000 – 5000 – 1000
Einflussfaktoren
Hier einige Stichworte oder Gedanken was es für Einflussfaktoren an der Börse gibt:
- Geschäftsbericht/Quartalsberichte
- Erwartungen wurden (nicht) erfüllt
- Trends/Hypes, Moden, Branchen
- Stimmung der Marktteilnehmer
- Politik, internationale Krisen
- Nachrichten, Fernsehen
- Mit der Masse oder gegen die Masse?
- Zentralbanken (Leitzins)
- Konsumklima der Bevölkerung
- Vorhersagen von unabhängigen Analysten
- Prognosen
Um an der Börse ein Wertpapier kaufen oder verkaufen zu können brauchst du ein Depot. Dieses kannst du entweder bei deiner Bank beantragen lassen oder du benutzt einen Onlinebroker. Schaue dabei genau welche Gebühren verlangt werden. Es kann extreme Unterschiede geben.
Dazu werde ich bei Gelegenheit noch ausführlich unter dem Kapitel „Depot einrichten“ berichten. (welche Möglichkeiten habe ich als Deutscher/Schweizer)
Sobald du ein Depot eröffnet hast, kannst du grundsätzlich Wertpapiere kaufen/verkaufen. Bevor du einfach drauf los kaufst, kommt nun die Überlegung welche Wertpapiere gut sind. Um als Anfänger nicht grosse Fehler oder hohe Verluste zu machen, sind ETFs eine sehr gute Lernquelle. Was ist denn ein ETF schon wieder?
ETF
Die ETFs (Exchange Traded Funds) gehören zur Gruppe der Fonds. Sie umfassen zahlreiche Aktien von Unternehmen der verschiedensten Branchen. Das heisst die Streuung ist breit aufgestellt und somit ist das Risiko kleiner. Man unterscheidet zwischen aktiv und passiv gemanagten Fonds. Bei der klassischen Bank bietet dir dein Finanzberater eigentlich immer einen aktiv gemanagten Fond an. Er bekommt dafür dann auch eine Provision. Ein aktiv gemanagter Fond besteht aus hohen Gebühren, da ein Manager aktiv versucht besser als der Markt zu sein. Es kann durchaus sein, wenn du einen guten Fondmanager hast, dass du dort eine gute Rendite erziehlst. Aber meistens ist es so, dass die Kosten recht hoch sind und du erhälst am Ende nicht oder nicht mehr viel Rendite. Beim passiven ETF werden eine Reihe von zuvor festgelegter Unternehmen oder ein bestimmter Index abgebildet. Dadurch sind solche ETFs deutlich günstiger in Bezug auf anfallende Gebühren. Im Vergleich können passive ETFs bis zu vier fünftel günstiger sein. Das wirkt sich dann positiv auf deine Rendite aus. Da ETFs einen Indexfond abbilden, musst du nicht immer aktiv dabei sein, sondern kannst es nach dem Kauf entspannter angehen. Entweder du kaufst den ETF per Einmalkauf oder du lässt ihn besparen.
Ein ETF ist die perfekte Startmöglichkeit um als Anfänger an der Börse die ersten Schritte zu wagen.
Wird ein ETF gekauft, der an der Entwicklung des DAX gekoppelt ist, so profitieren die Anlager von der Wertentwicklung des DAX’es. Wer aber der Entwicklung der deutschen Wirtschaft zu wenig vertraut, kann sich auch an der Entwicklung der europäischen oder globalen Wirtschaft koppeln.
Arten von ETF's
Es gibt einige Arten von ETFs. Du musst dich zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs entscheiden. Wie das Wort schon beschreibt, werden bei ausschüttenden Fonds die Renditen regelmässig an die Anleger ausgezahlt. Bei den thesaurierenden Fonds werden die Renditen jeweils immer wieder direkt reinvestiert und du bekommst keine Rendite. Sofern man nicht auf das Geld angewiesen ist, kann man einfach einen thesaurierenden ETF wählen. Ausserdem werden die ETFs in mehrere Replikationsmethoden unterschieden. Du kannst dich zwischen einer physischen und synthetischer Replikation entscheiden. Ein ETF mit direkter physischer Replikation bildet einen kompletten Index nach, indem alle Aktien, die tatsächlich in diesem Index gelistet sind, gekauft und verkauft werden. Bei der synthetischer indirekter Replikation wird die Entwicklung von Indizes über soganannte SWAP-Geschäfte abwickelt. Physisch nachgebildete ETFs ist die sichere Variante wo hingegen die synthetisch nachgebildetetn ETFs kostengünstiger sind. Noch näher ins Detail gehe ich hier aber nicht.
Um mit ETFs möglichst einen hohen Gewinn zu erzielen, solltest du unbedingt auf die Kosten schauen. Dabei ist auf die Ordergebühr (Kosten für den Kauf/Verkauf) und die Gesamtkosten TER (Total Expense Ratio) zu achten. Der TER wiederspiegelt die Gesamtkosten eines ETFs ab, je kleiner desto besser. Er wird einmal jährlich verrechnet und enthält alle Gebühren für die Verwaltung des Depots. Das Volumen sollte in einem europäischen ETF min. 100 Millionen Dollar betragen. Werte die darüber liegen, sind natürlich umso besser. Auch das Alter ist zu beachten und sollte mindestens 5 Jahre sein. Eine hohe Liquidität ist sehr wünschenswert. Je höher dieser ist, je schneller kann wiederverkauft werden.
Du kannst einen ETF auch besparen. Das heisst du zahlst z.B. jeden Monat 200 Fr. ein und dieser wird dann laufend zu deinem bisherigen ETF ergänzt. Solltest du mal in einem Monat mehr oder weniger Geld zur Verfügung haben, ist das bei den meisten Anbieter kein Problem. Ein weiterer Vorteil: du kaufst dir den ETF über einen längeren Zeitraum und profitierst dadurch evt. von diversen Einstiegskursen. Wenn du einen ETF als Einmalkauf tätigst, kann der Kurs hoch oder tief sein. Bei einem Sparplan kaufst du immer wieder und es entwickelt sich dadurch bis zum Schluss eine Mischrechnung.
Damit du den Wald vor lauten Bäumen nicht mehr siehst, habe ich dir zwei Webseiten verlinkt. Schaue doch mal bei den Webseiten JUST-ETF und EXTRA-ETF vorbei. Dort kannst du ganz einfach die verschiedenen ETFs miteinander vergleichen.
MSCI World
+ 8.3 % p.a. inkl. Brutto-Dividende
+ 7.5 % p.a. inkl. Netto-Dividende
+ 7.3 % p.a. abzgl. 0.2% p.a Gebühr (weiss)
+ 5.2 % p.a. reine Kursentwicklung
Die Entwicklung des MSCI World von 1972 – 2017 (45 Jahren)
Dieser Index wird von Morgan Stanley Capital International (US-amerikanischen Finanzdienstleister) berechnet. Es handelt sich hierbei um einen der wichtigsten Indizes, wenn es um ETFs geht. Der MSCI World Index bildet über 1600 Unternehmen in 23 Ländern ab. Neben den Unternehmen aus den Vereinigten Staaten, Japan, Vereinigten Königreich, Frankreich ist auch die Schweiz und Deutschland mit dabei. Am meisten vertreten ist der Bereich Finanz- und die IT-Branche. Das Verhältnis ist ca. 60 % Unternehmen aus der USA (z.B. Microsoft, Facebook) oder auch Banken, welche einen grossen Stellenwert einnehmen (JPMorgan Chase & Co.)
Sobald du dann ein bisschen das Gefühl für die Börse bekommen hast, kannst du dich zu den Aktien „wagen“. Ich sage jetzt das Wort „wagen“, weil das Risiko deutlich höher ist als bei den ETFs. Aber wenn du dir eine Strategie zurecht gelegt hat, ist das Risiko nicht mehr so gross wie du anfänglich gedacht hast. Welche Strategie soll ich denn nun wieder wählen? Das ist natürlich wieder sehr individuell abhängig. Am Besten du liest dich in dieses Thema mal ein bisschen ein, machst dich im Internet schlau oder schaust dir bei YouTube Videos an.
Nähere Infos zu Strategien und Aktien folgen bei Gelegenheit.
Damit du dich nicht in der Informationsmenge die es im Internet gibt verirrst und nicht ewig lange suchen musst, habe ich im Kapitel Lerntools meine Empfehlungen zum Thema Investieren notiert. Dabei empfehle ich nur Bücher, Hörbücher, Videos, Informationsquellen und sonstige Tools welche ich selber gelesen, angeschaut und ausprobiert habe.